Moderne Produktionsanlagen sind sehr komplex und generieren über ihren Lebenszyklus eine unglaubliche Menge an Daten. Um diese Informationen, die in unterschiedlichen IT-Systemen und Datenbanken gespeichert sind, für Mitarbeiter und Techniker zugänglich zu machen, werden die Anlagen mit Tags versehen, die der Techniker vor Ort mit mobilen Endgeräten scannen kann. So kann er die Anlage identifizieren und die benötigten Informationen abrufen.
Parallel dazu, werden im Zuge der Digitalisierung heute digitale Repräsentation von ganzen Produktionsanlagen erstellt. Mit diesen digitalen Zwillingen können Daten in Echtzeit analysiert, Prognosen erstellt oder auch Simulationen durchgeführt werden, ohne die physischen Gegenstücke zu beeinträchtigen. Solche digitalen Zwillinge, insbesondere wie FRAMENCE, liefern dementsprechend einen unvergleichlichen Mehrwert für Unternehmen und ihre Techniker in einer Vielzahl von Szenarien – von der Analyse und Überwachung von Anlagen bis hin zur Optimierung von Produktionsprozessen.
Oftmals bieten solche digitalen Zwillinge nur eine reine Geometrie und Visualität, die für eine Vermeidung von vielen vor-Ort Besuchen vollkommen ausreichen. Um ihren vollen Nutzen zu entfalten, müssen diese Modelle aber Zugriff auf alle vorhandenen Mess- und Sachdaten sowie Prozessinformationen der Anlagen haben. Diese Verknüpfung wird heute in den meisten Fällen durch die manuelle Erstellung von entsprechenden Points-of-Information (PoI) erzeugt. Dieser manuelle Ansatz ist zwar gut, ist aber selbst bei kleinen Objekten mit erheblichem Aufwand verbunden. Bei größeren Installationen oder Objekten, die über tausende oder sogar zehntausende Tags verfügen, ist dies schlicht nicht wirtschaftlich leistbar.
Hochauflösende Bilder liefern die nötige Detailtiefe
Bei FRAMENCE machen wir uns die vorhandenen hochauflösenden Bilder zunutze, die wir zur Erstellung unserer Zwillinge einsetzen. Die hervorragende Bildqualität hat neben der Präzision den unschlagbaren Vorteil, dass Typenschilder, Tags oder sonstige visuelle Informationen im Unterschied zu anderen Zwillingen erkennbar und somit verarbeitbar sind. So können wir die bereits an den Anlagen vorhandenen Tags erkennen und die Erzeugung von den essenziellen Verknüpfungen (PoI) mit den Sach- und Prozessdaten kann automatisiert werden.
Mit KI und OCR Texte lesen
Mithilfe von KI und OCR-Methoden erkennt unsere Software jede Art von Text in den Bildern, sei es ein Typenschild, Objektbeschriftungen oder sogar handschriftliche Informationen. Unsere Plattform erkennt diese Texte und verortet ihn im Zwilling an der richtigen geometrischen Position. Über entsprechende Suchen der Nutzer über den Namen oder eine Anlagen-ID lässt sich die richtige Anlage in Sekundenschnelle identifizieren und im Bild betrachten.
Wenn zudem für Anlagen in Fremdsystemen wie beispielsweise ERP, Leitsystemen oder sonstigen Datenbanken Daten gehalten werden, lassen sich entsprechende Schnittstellen über die im Bild erkannten Texte oder IDs auslösen und die Daten direkt im Bild verfügbar machen.
Die Kombination aus guter Bildqualität und mächtigen IT-Werkzeugen ermöglicht es den Nutzern von FRAMENCE ihre digitalen Zwillinge schnell und einfach mit „Leben“ zu füllen.
Da unser Ansatz nicht nur vordefinierte oder angelernte Tags erkennt, sondern grundsätzlich alle Beschriftungen, Typenschilder oder handschriftliche Texte, eröffnet das noch viele weitere Anwendungsfelder. So lassen sich beispielsweise visuelle Hinweise aus dem digitalen Zwilling extrahieren und für die Optimierung von Betriebsabläufen nutzen. Im Bedarfsfall kann der Nutzer nach beliebigen Texten wie zum Beispiel Herstellernamen suchen und alle entsprechenden Anlagen oder Installationen lokalisieren und Quantifizieren. Somit können Sie alle textbasierten Informationen, die im Bild sichtbar sind, erkennen und weiterverarbeiten; unabhängig davon, ob Sie diese Texte schon heute, morgen oder erst übermorgen benötigen.