BIM ist eindeutig die Zukunft und wird sich mittelfristig als der Standard in allen größeren Neu- und Umbauprojekten durchsetzen. Jedoch hört BIM nach Beendigung der Bauarbeiten nicht auf, sondern soll vielmehr in den Betrieb überführt und dort als Grundlage für sämtliche folgenden Prozesse dienen. Das Ziel ist natürlich, dass die Daten, die schon vorhanden sind, nicht nochmals erfasst werden müssen. Viele Informationen zu Bauteilen, Assets oder verbauten Geräten sind schon in der Bauphase bekannt und können einfach in der Planung aus den technischen Dokumentationen der Hersteller übernommen werden.
Idealerweise bekommt also der spätere Betreiber ein mit Daten gefülltes Modell, ein sogenanntes Asset Information Modell, übernimmt diese Daten in seine vorhandenen Systeme und Prozesse und „legt mit dem Betrieb einfach los“. Somit ist, wenn die Datengrundlage in Ordnung ist, und die Standards definiert sind, der Schritt in den Betrieb relativ einfach.
Da ein Gebäude aber lebt, sich ständig verändert und weiterentwickelt, müssen diese neuen, geänderten Daten natürlich auch erfasst und dokumentiert werden. Und genau hier kommt der Ansatz des Common Data Environment (CDE), des Digitalen Zwillings oder auch des „Single-Source-of-Truth“ zum Tragen. Ein solches CDE soll alle Daten, die über den Lebenszyklus des Objektes entstehen, zentral halten und verfügbar machen. Während dieser theoretische Ansatz eigentlich sehr charmant ist, scheitert er in der Praxis jedoch an dem Vorhandensein vieler verschiedener Prozesse, IT-Systeme, Datenquellen und Ablageorte.
Inzwischen haben eigentlich alle Gebäudebetreiber mindestens drei verschiedene IT-Systeme im Einsatz, die für den Betrieb unabdingbar sind. Hierbei handelt es sich um eine Gebäudeleittechnik (GLT), ein CAFM- und ein ERP-System. Die Gebäudeleittechnik steuert und regelt alle gebäudetechnischen Anlagen, das CAFM-System unterstützt bei den unterschiedlichen administrativen Prozessen, und im ERP werden alle kaufmännischen Prozesse abgewickelt. Daneben existiert außerdem noch eine Vielzahl weiterer Systeme und Datenquellen für die unterschiedlichsten Anwendungsfälle. Hierzu zählen beispielsweise das Energiecontrolling, Sensor- und IoT-Clouds, Portfolio-Management-Systeme und herstellerspezifische Steuerungssysteme für Gebäudetechnik und Einbauten. Und als ob das nicht ausreicht, werden oftmals auch noch externe Dienstleister eingesetzt, die ebenfalls Daten erheben und diese in eigenen Systemen speichern.
Am Markt gibt es heute schon die ersten Unternehmen, die als „CDE“ fungieren möchten, und alle Daten auf ihrer Plattform zusammenführen könnten. Diese Zusammenführung der Daten aus den Prozesssystemen in eine zentrale Plattform führt automatisch zu extremen Redundanzen, da alle Daten mehrfach gehalten werden. Eine Ablösung aller Prozess-Systeme und Konzentration auf ein Zentralsystem wäre zwar eine Lösung, die jedoch bei der Vielzahl von Prozessen nicht realistisch ist (auch wenn hier der ein oder andere Anbieter etwas anderes bewirbt).
Nun, da eine solches Common Data Environment aber für alle Gebäude-Stakeholder durchaus spannend wäre, stellt sich die Frage, wie es doch noch Wirklichkeit werden kann.
Hierzu müssen wir uns jedoch von dem Wunsch der zentralen Datenbasis verabschieden und überlegen, was denn wirklich gewollt ist. Der Kern des CDE ist es doch, auf alle wichtigen Daten von einem zentralen Ort aus zugreifen zu können. Jeder berechtigte Anwender muss die Möglichkeit haben, über eine zentrale Middleware oder Oberfläche die Daten, die akut benötigt werden, abzurufen. Es geht also gar nicht um die Speicherung, sondern um den Zugriff.
Und genau an dieser Stelle haben wir mit FRAMENCE eine Möglichkeit geschaffen, wie alle autorisierten Anwender auf die Daten zugreifen; die Daten selbst jedoch weiterhin in ihren Ursprungs-Systemen verbleiben können. Dieser Ansatz löst nicht nur das Problem der Redundanzen, sondern erlaubt auch den Spezialisten, weiterhin mit Ihren Prozesssystemen zu arbeiten. Somit kann der Wunsch nach dem CDE auch mit überschaubarem Aufwand Realität werden.
Wie machen wir das?
Eigentlich ist es ganz einfach. Auf Grundlage von normalen Fotos, die mit handelsüblichen Kameras erstellt werden, errechnet unsere Software automatisch einen dreidimensionalen fotorealistischen Digitalen Zwilling. Das heißt, dass die Fotos so aufbereitet werden, dass sie über 3D Informationen verfügen und lagerichtig im 3D-Raum verortet sind. Das ermöglicht es, aus Bildpunkten echte 3D-Punkte zu erzeugen, und diese als sogenannte Points-of-Information zu hinterlegen. Das hört sich schwierig an, bedeutet für den Anwender im System aber nur zwei Klicks.
Diese so erzeugten Points-of-Information sind der Kern unseres CDE-Ansatzes. Während der fotorealistische Ansatz von FRAMENCE dem Anwender ein echtes Abbild der Realität bietet und für einfache Nutzbarkeit und Orientierung sorgt, können die PoI die Verbindung zu dem Datensatz im Prozess-System herstellen. Im einfachsten Fall wird ein entsprechender Link hinterlegt, der auf den Datensatz im Fremdsystem verweist, und über den die Information angezeigt werden kann. Alternativ können Schnittstellen über Webservices implementiert werden, die auch dynamische Suchen erlauben, oder Absprünge in das entsprechende Fremdsystem ermöglichen. Durch die Verwendung von solchen IT-Standards können beliebige bestehende Systeme einfach und schnell angebunden werden.
Der Anwender muss im Betrieb nur noch auf das interessante, im Bild sichtbare Objekt klicken, und bekommt alle Informationen, die zu diesem Objekt in einem der vielen Systeme vorhanden sind, dargestellt.
Insbesondere im Umfeld von BIM wird davon ausgegangen, dass zukünftig alle Umbauten und Veränderungen ebenfalls in das bestehende As-built BIM-Model zurückgespielt werden. Aus diesem Grund können auf Grundlage der verorteten und maßgenauen Bilder zu jedem Zeitpunkt mit wenigen Klicks echte 3D-Objekte wie Türen, Wände oder Unterzüge erstellt werden, um diese im ifc-Format an ein BIM-Autorensystem zu übermitteln. Über diesen „Photo-to-BIM“- Ansatz ist sichergestellt, dass bei Bedarf auch das ursprüngliche BIM-Modell angepasst werden kann.
Dank FRAMENCE verfügen unsere Kunden heute schon über ein echtes Common Data Environment. Wenn auch Sie Ihrer Zeit voraus sein möchten, nehmen Sie Kontakt mit uns auf.